Mann für Mann
 
 
Eine schwule Vampir-Story!
Fantasy / Historisch / Junge Männer
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Wolfsmond

Davids Tod, und die Umstände, die dazu führten, machten mich völlig fertig. Dass der Wettlauf gegen die Zeit begonnen hatte, nahm ich nur am Rande wahr. In den ersten Tagen verweigerte ich jegliche Nahrungsaufnahme. Jede Nacht war es Xaver, der mich geduldig in den Schlaf wiegte, wenn ich wieder mal heulend zusammengebrochen war. Nach vier Tagen, ohne Nahrung, riss den Brüdern Grimm und Xaver endgültig der Geduldsfaden. Sie zwangen mich dazu, wenigstens einmal am Tag auf der Klappe frisches Sperma zu mir zu nehmen. Überwacht von Xaver blieb mir also nichts anderes übrig, als endlich wieder Puller auszusaugen ...

 

Seit jenem Abend im März 1928 wurden wieder mehrfach Leichen ausgeweideter Menschen und Spuren wolfsähnlicher Wesen in den Parks rund um Köln gefunden. Eine verlor sich sogar in unmittelbarer Nähe des Eliteinternats. Außerdem ergaben die Untersuchungen etwas, das alle bisherigen Opfer gemeinsam hatten. Ihre Penisse waren beschnitten ... Die Julisonne brannte erbarmungslos vom Himmel und die Luft stand flirrend über dem jüdischen Friedhof Bocklemünd, als Xaver und ich am späten Nachmittag des 04.Juli 1928 durchs Tor schritten. Nach achtwöchigem Kampf mit den Behörden war es mir endlich gelungen, dass Davids Leichnam, freigegeben wurde und hier neben seiner geliebten Mutter, seine letzte Ruhestätte fand.

Meinen Freunden Wilhelm, Heinrich und Xaver hatte ich es zu verdanken, dass ich nach dem Tod von David nicht völlig durchdrehte. Ich machte mir Vorwürfe, weil ich es nicht verhindern konnte, dass mein David auf diese bestialische Art aus dem Leben gerissen wurde. In den ersten Nächten wachte ich ständig schreiend auf, weil ich den Leichnam meines geliebten Mannes im Flur unserer gemeinsamen Wohnung liegen sah. „Du hättest es nicht ändern können“, sagte Xaver dann stets zu mir. So jung er auch war, so geduldig wirkte er auf mich ein.

„Nimm mich bitte in den Arm“, bat ich Xaver leise, als wir uns der Grabstätte näherten. Ich brauchte dieses Gefühl der Nähe einfach. Davids tot hatte uns noch stärker miteinander verbunden. Nicht körperlich sexuell, sondern auf geistiger Ebene ... „Wenn wir gleich an seinem Grab stehen, dann sprich mit ihm. Glaub mir, das hilft“, flüsterte er mir zu, während uns eine alte Dame entgegenkam. Sie blieb stehen, sah uns kurz an und begann zu reden: „Shalom, wolln Se zum David Goldberg?“ „Shalom, ja“, antwortete Xaver.

„Der David war en juter Junge“, sagte sie mit melancholischer Stimme. „Sie kannten ihn“, fragte ich bedrückt. „Ich hab oft auf ihn aufjepasst, als er noch en Kind war“. Ein dicker Kloß steckte mir im Hals. „Sind Sie Frau Spielberg“, fragte ich leise. Es fühlte sich beklemmend an, der Frau gegenüberzustehen, die meinen Liebsten als kleines Kind auf dem Schoß hatte und die für ihn so etwas wie eine richtige Großmutter war. David hatte oft von Frau Spielberg erzählt, als ich noch zur Untermiete bei ihm und seiner Mutter lebte. „Ja... kennen wir uns“, fragte die alte Dame. „Nein, aber David hat oft von ihnen gesprochen. Ich heiße Leon... Leon Dracul, ich war ein sehr guter Freund von David und das hier ist mein Cousin Xaver von Beutelstein“.

Ich fühlte Erleichterung. Erleichterung meine Trauer um David, mit einem menschlichen Wesen, teilen zu können. „Möchten Sie uns kurz begleiten“, fragte ich mit ruhiger Stimme. Zum ersten Mal seit Wochen hatte ich das Gefühl, wieder Atmen zu können. „Nein“, antwortete sie. „Aber wenn se wolln, kommen sie nachher kurz auf ein Käffchen zu mir. Ich wohne gleich im ersten Haus rechts an der Ecke, im Parterre“, vervollständigte Frau Spielberg und zeigte Richtung Ausgang. „Wir kommen sehr gerne“, entgegnete Xaver lächelnd. Wir verabschiedeten uns und gingen langsam weiter zur Grabstätte vor.

Mein Puls wurde schneller und das Herz schlug mir bis zum Hals. Xaver gab mir Halt, indem er mich fester umarmte. Ich schaute ihn kurz an, er nickte stumm, und dann begann ich wirklich zu reden. Fast zwei Stunden lang sprach ich über alles, was mich bewegte und bekräftigte mehrfach, wie sehr ich ihn vermisste, und was ich mir für Vorwürfe machte, weil ich ihm nicht helfen konnte.

Zwei weiße Tauben flogen heran, landeten auf seinem Grabstein und schnäbelten miteinander. War das ein Zeichen? Jedenfalls fühlte ich mich befreit, nachdem ich mir alles von der Seele geredet hatte. Fast so, als wäre mir eine zentnerschwere Last vom Herzen genommen. Dafür ergriff ein anderes Gefühl Besitz von meinem Geist ... ich wollte Rache nehmen ... blutige Rache für das, was diese Tiere meinem David angetan hatten.

 

„Ich werde Blutrache nehmen Schatz“, versprach ich David flüsternd, den Blick gen Himmel gerichtet. Danach blickte ich meinem Cousin tief in die Augen und er nickte entschlossen. „Ich bin dabei, Leon. Gemeinsam werden wir seinen tot rächen“. Zu allem entschlossen verließen wir den Friedhof. Wir wussten zwar immer noch nicht, ob und wann wir Vitali Auge in Auge gegenüberstehen würden, aber wir wollten zumindest schon einmal damit beginnen, die Zahl seiner ‚Kinder’ zu dezimieren. DIE ZEIT DES WELPENSCHUTZES WAR DEFINITIV VORBEI, FÜR DIESE HÖLLENBRUT!

„Lass uns bitte noch zur alten Frau Spielberg gehen. Ich würde gerne mal wieder den Geschmack von frischem Kaffee auf meiner Zunge spüren“, bettelte Xaver, aus Angst ich hätte das vorhin gegebene Versprechen vergessen. Wie konnte ich diesem Blick, aus den veilchenblauen Augen widerstehen, mit dem er mir zum ersten Mal seit Monaten, ein kurzes Lächeln abrang. Außerdem würde es mir sicher gut tun mal wieder den Geschmack dieses schwarz/braunen Extraktes im Mund zu haben. Und wer wusste es schon ... vielleicht konnten wir diese Flüssigkeit, auf pflanzlicher Basis ja sogar bei uns behalten. Probiert hatte ich es bisher jedenfalls nie, seit ich wusste, dass feste Nahrung zum Beispiel, nach einer gewissen Zeit, Brechreiz auslösend auf unseren Organismus wirkte.

‚Kaffee wirkt auf uns Gaypire übrigens Potenz- und Luststeigernd. Xaver und ich haben es in einer Nacht sechs Stunden lang, pausenlos wie die Karnickel getrieben. Dies sei aber wirklich nur am Rande erwähnt...’

„Ja, lass uns zu ihr gehen“, stimmte ich lächelnd zu. Ein wenig Ablenkung würde mir sicher ganz gut tun. Im Stillen hoffte ich auch darauf, von Frau Spielberg noch ein paar Anekdötchen über meinen David zu hören, die ich noch nicht kannte. Es schien mir, als fände ich durch die Begegnung mit der alten Dame langsam zu mir zurück. Sicher die Trauer um meinen Goldschmied war nach wie vor groß. Dennoch war ich beinahe euphorisch, weil ich langsam begriff, dass egal wo David jetzt ist, seine Liebe immer tief in meinem Herzen bleiben würde. Und die wollte ich mir um jeden Preis bewahren.

„Hier ist es“, stellte Xaver fest, als wir den Treppenaufgang des Wohnhauses betreten hatten, er zeigte auf das Namensschild an der Wohnungstür und schellte. Kurz darauf öffnete sich die Haustür, Frau Spielberg bat uns herein, führte uns direkt ins Wohnzimmer und bot uns Plätze auf ihrem Sofa an. Als wir uns setzten, fiel unser Blick auf die gegenüber, liegende Wand, an der vier Armbrüste hingen. „Mei, san die scheh“, entfuhr es Xaver. „I woar sechsfacher Schülermeister im Armbrustschiaßen“, erklärte er unserer Gastgeberin, mit leuchtenden Augen. Damit versetzte er auch mich in Erstaunen.

„Die Waffen jehörten meinem Mann Chajm und unseren Söhnen Benjamin und Aaron“, verriet Sarah Spiegelberg, während sie uns Kaffee einschenkte. Trauer schwang in ihrer Stimme mit. Ich spürte, dass irgendwas war, deshalb hakte ich nach: „Wieso gehörten?“ Die alte Dame schaute uns eine Weile an, offensichtlich war sie am überlegen, ob sie sich uns anvertrauen könnte. Bisher war sie immer für verrückt erklärt worden, wenn sie irgendwem davon erzählte. „Se waren auf Wolfsjagd und jerieten in einen Hinterhalt...“ „Wolfsjagd? Hier gibt es doch seit Ende des 19. Jahrhunderts keine Wölfe mehr“, entgegnete Xaver. „Es waren Werwölfe...“ begann sie mit tränenerstickter Stimme. „Sie sind zurück richtig“, fragte sie, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. Xaver und ich nickten und dann erzählte ich ihr, wie David gestorben ist.

„Ist er auch wieder da, der alte Silberrücken Vitali“, fragte sie. Offensichtlich war sie ihm schon einmal begegnet. „Wir wissen nicht, ob er in Köln ist“, antwortete ich wahrheitsgemäß, schließlich hatten wir nichts zu verlieren. „Aber er lebt, ich sollte ihm geopfert werden“, verriet Xaver. „Dann habe ich ihn also damals doch nicht richtig erwischt“, reagierte sie mit Entsetzen und berichtete dann, wie sie in einer Vollmondnacht mit ihren Bogen losgezogen war, um den Tod ihrer Familie zu rächen. Sie stand nur wenige Meter von Vitali entfernt, als sie versuchte ihm einen Pfeil mit silberner Spitze ins Herz zu treiben. „Er heulte vor Schmerzen auf und jing zu Boden ... ich hätte ihm doch sein verdammtes Herz rausreißen sollen ... als ich die Jelegenheit hatte ...“

 

Minutenlang schwiegen wir uns an. Dann war es Xaver, der genau die Frage stellte, die mir auch durch den Kopf ging. „Können wir die Waffen bitte haben“, ging er direkt in die Offensive. „Wir haben einige Freunde, mit denen wir den Kampf gegen das Böse aufnehmen wollen“, erklärte ich, wobei meine Augen versehentlich vor Erregung kurz aufleuchteten. Diese kurze Reaktion, war Frau Spielberg nicht verborgen geblieben. „Wer oder was seid ihr wirklich?“ „Wir sind Gaypire“, antworteten wir wahrheitsgemäß. „Ihr seid jute Jungs, wie meine Söhne und David es auch waren, das spüre ich. Chajm hätte ebenfalls jewollt, dass ich euch helfe. Darum nehmt euch die Waffen“, reagierte sie gelassen, nachdem wir ihr alles eröffnet hatten und sie eine Weile in sich gegangen war ...

Endlich hatten wir Waffen, die uns in die Lage versetzen würden, erste siegreiche Schlachten, im Kampf gegen das Böse zu führen. Als wir uns in dieser Nacht, mit Wilhelm und Heinrich trafen, reagierten sie zunächst erstaunt. „Armbrüste, sind das nicht eigentlich total, veraltete Waffen“, fragte Wilhelm mit leisen Zweifeln. „Das mag sein, aber es sind leise Waffen“, hielt Xaver dagegen. „Wir werden auch Bogenschützen ausbilden“, erklärte ich und verriet, dass Frau Spielberg mehrere davon bei sich im Keller verwarte. „Nur wie wollen wir das anstellen, ohne dass jemand mitbekommt, was wir wirklich damit bezwecken“, bohrte Heinrich nach. „Das lasst ruhig meine Sorge sein“, trumpfte mein Cousin auf. „Wir werden hochoffiziell im Internatspark trainieren. Ich werde van Helsing schon davon überzeugen, dass das Bogenschießtraining Körper und Geist fördert“.

Dr. van Helsing war von der Idee so angetan, dass er sogar die Gründung einer Schülerschützengilde anregt. So kam es, dass Xaver bereits eine Woche später im Park, interessierten Schülern der Oberstufe, dreimal wöchentlich, nachmittags das Bogenschießen beibringen durfte. In den Abendstunden setzte er alles daran, den Grimm Brüdern und mir Armbrustschießen beizubringen. Mittlerweile hatten wir Mitte August. Das neue Schuljahr hatte begonnen und mit ihm kamen auch neue Schüler; zu denen auch der aus Österreich stammende Sebastian – Florian Ehmern, der Sohn eines reichen Wiener Bestattungsunternehmers gehörte. Dieser junge Mann, fiel uns eigentlich nur dadurch auf, dass er sich besonders viel auf sein Aussehen einbildete. Mit seinen grünen Augen und den blonden Haaren hielt er sich für unwiderstehlich. Seltsam war, dass der 1,75 m große ‚Berufssohn’ damit gerade bei jüngeren Jahrgängen, mit seiner Masche doch erheblichen Erfolg hatte. Vielleicht lag es nur daran, dass die jüngeren sich gerne ‚ältere’ Vorbilder suchten, zu denen sie aufschauen konnten. ‚Jedenfalls war dies unsere ursprüngliche Vermutung. Was es jedoch wirklich war, dahinter kamen wir erst neun Monate später.’

Es verging kein Tag, an dem er nicht mit irgendeinem anderen, der jüngeren Schüler in den Büschen verschwand, um sich das Wort ‚Leidenschaft’ buchstabieren zu lassen. Dieser Jüngling irgendetwas an sich das von Beginn an, bei Xaver, Willi, Heinz und mir leise die Alarmglocken schrillen ließ. Dabei konnten wir nicht einmal sagen, was es genau war. „Ist euch eigentlich schon mal der Ring aufgefallen, den der Spinner immer am Wochenende trägt“, fragte Wilhelm, als wir am 23. Mai 1929 abends, nach beendetem Armbrusttraining noch ein wenig im Park saßen und über unser ‚Lieblingsthema’ Sebastian – Florian Ehmern sprachen. „Den hat David noch gemacht. Der gehörte zu einer kleinen Kollektion, die er nach Österreich ausliefern musste, kurz bevor er nach seiner Rückkehr getötet wurde“, sinnierte ich, wobei mir ein paar Tränen über die Wangen liefen. Noch immer hatte ich den Tod meines Liebsten nicht ganz verwunden.

Es wurde langsam dunkel und der Vollmond schob sich hinter ein paar Wolken hervor. Eine romantische Nacht für Liebende dachte ich noch, als auf der Gebäuderückseite des Internats, deutlich wolfsähnliches Heulen zu hören war. Gleichzeitig drang das Bellen aufgeschreckter Hunde, aus der Siedlung herüber. Wieder erklang dieses gruselige Heulen. Diesmal aus einem Gebüsch, in unmittelbarer Nähe eines Internatsbewohners, der etwa hundert Meter von uns, nackt im Gras lag und seine Stange auf Hochglanz polierte.

 

Erneut markerschütterndes Heulen. „Scheiße... ein Werwolf“, zischte Xaver. Sofort griffen wir nach unseren Waffen, spannten sie und legten Silberpfeile ein. Sprangen auf und rannten los. In den Moment sahen wir zwei rot, glühende Augen funkeln. „FLIEH“, schrie Heinrich dem Jüngling entgegen. Der sprang ängstlich auf, doch bevor er losrennen konnte, sprang der Wolfsmensch mit steifer Rute aus dem Gebüsch hervor, krallte sich im Rücken des Jünglings fest und verbiss sich in dessen Nacken. Blut spritzte. Noch im Laufen feuerten Willi und Heinz ihre Pfeile ab und trafen den Wolf in Rücken und Schulter. Der heulte mit glühenden Augen wütend auf und löste sich von seinem Opfer, bevor er mit seinem Penis in dessen Anus eindringen konnte.

Die wütende Bestie sprang auf uns zu. Xaver zielte und drückte ab. Der Pfeil sauste durch die Luft und traf den Wolf mitten ins Herz. Das Vieh heulte vor Schmerzen auf fletschte die Zähne und fiel zu Boden. „Jetzt du Leon. Schieß ihm ins Hirn“, rief mein Cousin mir zu, bevor ich aus vier Metern Entfernung abdrückte und das vorgegebene Ziel traf. Das getroffene Vieh zuckte noch eine Weile und Blut schoss aus den Wunden und sickerte in den Boden. Verdammte Scheiße, das Biest hat Hubert Sprengel erwischt“, riefen Heinrich und Wilhelm aufgeregt zu uns herüber. „Er ist verletzt, aber er lebt“. Während die Brüder sich um den Schokoladenerben kümmerten und ihn Notdürftig versorgten, drehten wir den leblosen Körper des Wolfsmenschen um. Im Mondschein begann sich das Fell langsam zurückzubilden. Immer mehr kam das Gesicht unseres Opfers zum Vorschein. „Sebastian – Florian Ehmern“, nannte Xaver den Namen, unsres ersten zur Strecke gebrachten Werwolfs. „Verdammt, wie sollen wir das van Helsing erklären“, fragte der Kleine mich. „Was wollen sie mir erklären“, hörten wir die Stimme des Schuleiters hinter uns fragen. „Das es nach fast 30 Jahren wieder Werwölfe in meinem Internat gibt“, setzte er hinterher, wofür er unsre erstaunten Blicke erntete. „Wilhelm und Heinrich, sie bringen Sprengel auf die Krankenstation. Die Wunden müssen sofort mit Jod und Weihwasser gereinigt werden, wenn wir eine Chance haben wollen. Xaver und Leon, sie beiden kommen mit mir, ich möchte Ihnen was zeigen“, ordnete der Schulleiter mit ernster Miene an.

„Vor 31 Jahren, war ich selbst hier als Schüler. Mein Vater war damals der Internatsleiter und wir hatten einen rumänischen Hausmeister ...“, begann er, nachdem wir in seine privaten Räume eingetreten waren. „In dieser Zeit wurden mehrere meiner Klassenkameraden, in Nächten wie dieser bei Vollmond, getötet und ausgeweidet“, erinnerte van Helsing sich und zeigte uns Zeitungsartikel, sowie private Aufzeichnungen seines Vaters. „Leider war mein Vater nicht so erfolgreich damals, wie Sie vier gerade. Viel zu spät erkannten wir Vitali Dumics wahres Gesicht. Er schaffte es meinen Vater zu überrumpeln, tötete ihn und meine Mutter und verschwand danach so, wie er zehn Jahre zuvor aufgetaucht war ...“

Als Stunden später die Polizei eintraf und den Leichnam untersuchte, fanden sie weder den Ring noch die Pfeile in und am Körper des getöteten. Die Pfeile hatten wir vorher noch sorgsam entfernt, gereinigt und Wochen später von einem Kölner Rabbi, der ein langjähriger Freund der Familie Spielberg war, neu weihen lassen. Diesem Rabbiner gewährte van Helsing in den dunklen Jahren, die folgen sollten Unterschlupf. Er besorgte ihm sogar falsche Papiere, um ihn vor dem Zugriff der braunen Horde zu schützen. Zu dem Tod des Schülers sagte er aus, dass er nicht wisse, wie das passiert war. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass Ehmern eine Person ohne jegliche Vergangenheit war, weshalb sein Leichnam später eingeäschert und anonym begraben wurde ...

Alphawolf und Welpen

Je länger wir in den folgenden Tagen, über die Vernichtung des Werwolfes Sebastian – Florian Ehmern nachdachten, desto sicherer waren wir uns, dass sein Auftauchen hier kein Zufall war. Wir wussten zwar nicht warum ... aber irgendwie waren wir uns sicher, dass er Hubert zum Werwolf machen wollte. Schlussendlich wäre es für ihn ein leichtes gewesen, Sprengel mit einem einzigen Biss zu töten. Beweise, für unsere Vermutung, dass Ehmern im Internat Nachwuchs rekrutiert hatte, fanden sich schlussendlich in seinem Nachtschränkchen. Beim Ausräumen fielen uns Aufzeichnungen in die Hand, die sicher belegten, dass er mehrere Unterstufenschüler zu Werwölfen gemacht hatte, bevor wir ihn töten konnten...

 

Nachdem wir diese wichtigen Informationen gefunden hatten, begaben wir uns, zu viert, direkt in Dr. van Helsings Büro, um auch ihn nicht darüber im Unklaren zu lassen, dass wir noch weitere Werwölfe im Internat hatten. Beunruhigt ließ er seine Blicke immer wieder zwischen den Grimm Brüdern, Xaver und mir hin und her wandern. Erneut las er sich die Aufzeichnungen durch und zündete sich eine Zigarre an. „Meine Herren, was ich Ihnen jetzt anvertraue, bleibt bitte unter uns“, begann er, nachdem die Zigarre aufgeraucht war. „Das Vitali mich damals nicht bekommen hatte, verdanke ich der Familie Spielberg. Hätten Chajm und seine Söhne Benjamin und Aaron mir damals nicht schwer verletzt die Flucht ermöglicht, ich wäre heute selbst ein Werwolf. Leider gerieten sie dabei in einen Hinterhalt. Zwanzig von Vitalis Werwolf-Welpen* stürmten damals auf die drei los und rissen sie ohne Gnade. Meine Eltern wurden von ihm getötet, weil sie mit den jüdischen Werwolfjägern sympathisierten. Sie passten nicht in seinen großen Traum von einer arischen Werwolfrasse, welche die Welt regiert“.

* Welpen sind junge Werwölfe, die zwar schon geschlechtsreif sind, aber nach Menschenjahren das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. (Anmerkung des Verfassers)

„Wenn wir nur die Namen derer wüssten, die Ehmern auf die dunkle Seite gezogen hat“, sagte Xaver mehr zu sich selbst. „WIR HABEN SIE ABER NICHT“, knatterte Wilhelm und ließ seine Fangzähne aufblitzen. „Jetzt beruhige die Wilhelm. Es bringt uns doch nichts, wenn wir uns selbst zerfleischen“, versuchte ich ihn zu beruhigen. Der entschuldigte sich sofort und schaute frustriert zu Boden.

„Das Welpen – Rudel wird sich spätestens beim nächsten Vollmond zu erkennen geben. Sie sind momentan ohne Leitwolf. Ihr ‚Vater‘ ist tot und ein Alphawolf, nicht in der Nähe. Somit werden sie untereinander darum kämpfen, wer ihr neuer Anführer werden soll“, wandte van Helsing ein. ‚Wir brauchen weitere Schützen Xaver.‘ ‚Wie wäre es, wenn wir unsere Liebeswesen der Nacht ausbilden?‘ ‚Eine gute Idee, lass uns das nachher mit Wilhelm, Heinrich und den anderen in unserem Gewölbe unterm Dom besprechen‘.

„Herr Dr. van Helsing, haben wir in dieser Sache freie Hand? Weil, wir werden Unterstützung für die Jagd benötigen.“ „Ja, haben Sie Leon! Nur ich möchte nicht, dass es hier im Internat ein Blutbad gibt.“ „Wir werden es zu vermeiden versuchen ... aber garantieren können wir es nicht“, konterte Heinrich. Van Helsing überlegte eine Weile. „Gut ... wir müssen diese Brut so schnell als nur möglich loswerden. Versuchen Sie aber wenigstens, dass es keine unschuldigen Opfer geben wird“, gab er mit zittriger Stimme nach. „Auch das wird nicht ganz einfach werden ...“, begann Wilhelm. „...aber wir werden natürlich alles daransetzen, um zu verhindern, dass Unschuldige verletzt werden.“, setzte Xaver schnell hinzu und schaffte es gerade noch, bei seiner Aussage das Wort ‚menschenmögliche‘ zu vermeiden. ‚Taktisch klug Xaver... schließlich befinden wir uns auf einem Feldzug.‘ ‚Ich weiß Schatz‘. Die Zustimmung des Schulleiters hatten wir also. Jetzt musste es nur noch gelingen, einige Liebeswesen der Nacht zu überzeugen, unseren Kampf zu unterstützen.

Diese Aufgabe übernahmen Wilhelm und Heinrich Grimm in den folgenden Nächten, während Xaver und ich Schlafsaal 1 unter Beobachtung hielten, in dem wir Ehmerns Welpen vermuteten. Bei zweien waren wir uns sicher. Die Brüder Johannes und Matthäus Kusenberg waren mit ihrem Schwarm, mehrfach in den Büschen verschwunden, wo er es jedes Mal, wild mit ihnen trieb. Der Tod Ehmerns, hatte sie negativ beeinflusst. Tagsüber warfen sie Xaver, den Brüdern Grimm und mir immer wieder böse Blicke zu oder pöbelten Altersgenossen an, nur weil sie zu dicht an ihnen vorbei liefen. Nachts dagegen rannten sie immer wieder splitternackt ins Freie, um sich dort gegenseitig zu masturbieren.

Drei Wochen blieben uns noch bis zum nächsten Wolfsmond. 21 Tage, in denen es uns gelingen musste, aus zwölf Liebeswesen der Nacht, treffsichere Bogenschützen zu machen. Wilhelm und Heinrich hatten bei der Auswahl ein wirklich gutes Händchen bewiesen, denn alle Zwölf bewiesen schon im ersten Training, großes Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen. „Wenn ihr weiter so erfolgreich seid, machen wir euch nach gewonnener Schlacht zu richtigen Gaypiren“, versprach Xaver ihnen, nach dem ersten Training. Alles lief zu unserer vollsten Zufriedenheit. Na ja, fast alles ... denn Hubert Sprengel hatte sich noch immer nicht ganz erholt. Sicher, die äußeren Wunden waren verheilt. Aber die seelischen saßen immer noch tief. Deshalb ließen Xaver und ich, ihn nachts bei uns schlafen, damit wollten wir ihm Geborgenheit und ein Gefühl der Sicherheit geben. ‚Am liebsten würde ich ihn zum Gaypir machen Leon.‘ ‚Wir reden mit ihm nach der Welpenjagd darüber Xaver‘.

 

Dann war er da, der 22. Juni 1929, Vollmond. Mittlerweile war es 22:30 Uhr, Wilhelm und Heinrich hatten bereits draußen, im Park, mit den Bogenschützen Stellung bezogen. Xaver und ich wollten gerade los, als van Helsing ins Kellerbüro kam und uns den Ausgang versperrte. „Nun meine Herren, haben Sie wirrrklich geglaubt, dass ich es zulasse, dass Sie meine Kinderrr töten?“ „Wieso Ihre Kinder“, fragte Xaver und richtete seine Armbrust gegen den Schulleiter. Oben aus dem Schlafsaal 1 war mittlerweile vielstimmiges Wolfsgeheul zu hören. „Singen Sie nicht herrrrrrlich“, fragte van Helsing und verwandelte sich vor unseren Augen, in einen Werwolf ...

„UUHUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH, RENNT NACH DRAUSSEN MEINE KINDERRR... SPIEEEELEN“, rief er und wandte sich dann wieder uns zu. „Legen Sie die Waffen nieder und wir vergessen unsere kleine Meinungsverrrschiedenheit.“ „Meinungsverschiedenheit? Ihre ‚Kinder‘ töten wehrlose Menschen, weiden sie aus und Sie nennen das eine kleine Meinungsverschiedenheit“, zischte Xaver wütend und seine Augen begannen zu leuchten... schweißgebadet wachte ich auf. Xaver lag lächelnd neben mir und blickte mich verliebt an. „Du hast wohl schlecht geträumt“, flüsterte er, bevor wir uns küssten.

Der Mond schob sich hinter ein paar Wolken hervor und leuchtete ins Zimmer, als oben im Schlafsaal 1 Wolfsgeheul zu hören war und kurz darauf Panik ausbrach ... „Wir müssen los“, hörten wir Wilhelm und Heinrich eilig zu uns hereinrufen, bevor wir uns notdürftig bekleideten, unsere Armbrüste samt Pfeilen griffen und die Treppe nach oben sprinteten. Schreiende Schüler rannten nur mit Nachthemden bekleidet, panisch an uns vorbei ins Freie. Dicht hinter ihnen folgten sechzehn Werwolf-Welpen, mit rotglühenden Augen und steifen Ruten. Als sie uns erkannten, fletschten sie kurz ihre Zähne, knurrten uns bedrohlich an und sprangen dann ebenfalls nach draußen, Richtung Park.

„Seltsam ... warum haben sie nicht versucht uns anzugreifen?“ Es blieb uns keine Zeit über Wilhelms Frage nachzudenken. Denn kaum hatte er sie gestellt als wenige Meter von uns entfernt drei Augenpaare glühend rot aufleuchteten und Wolfsgeheul ertönte. So viel stand in diesem Augenblick bereits fest. Ehmern hatte die ‚neuen‘ Welpen zwar rekrutiert... er war aber nicht ihr Leitwolf. Diesem und zwei weiteren Werwölfen standen wir jetzt gegenüber, als sie Zähnefletschend und knurrend aus der schützenden Dunkelheit traten, um uns den Weg zu versperren. „Dachtet ihrrr wirrrklich, dass ich zulassen werde, dass ihr noch mehrrr meinerrr Kinderrr tötet“, knurrte der Größte von ihnen. „Van Helsing“, fragte Xaver verwirrt. „Sie sind ein klugerrr Junge. Und weil das so ist ... werden wirrr ein kleines Spiel spielen. Gewinnen Sie es, sind alle frrrei ...“, gurgelte van Helsing kehlig. „Gut, wir sind einverstanden“, stimmten wir zu, ohne vorher zu wissen, worum es überhaupt ging. Es blieb uns ja, auch nichts anderes übrig. Wenn wir eine realistische Chance haben wollten, mussten wir draußen im Park sein.

„Verrrlierrren Sie aberrr, werrrden wirrr Sie bei lebendigem Leib ausweiden ... genauso, wie wirrr es mit diesem jüdischen Goldschmied und unserrren frrrüheren Jagdopfern getan haben“, knurrte der Zweite, dessen Stimme ich nicht erkannte. „Müller zwoa“, zischte Xaver wütend. Ich war nach diesem Geständnis zu keiner Reaktion fähig. Den Mördern Davids gegenüberzustehen, raubte mir die Luft zum Atmen. „Sie haben ein errrstaunliches Gedächtnis von Beutelstein“, knurrte der Dritte. „Rohrstock – Müller“, reagierten diesmal Wilhelm und Heinrich.

Was ging hier vor sich? War das am Ende alles gar nicht real und in Wirklichkeit lag ich immer noch an Xaver gekuschelt und träumte das alles nur? „Und jetzt werrrden Sie sich brrrav ausziehen und drrraußen Ihrrre Heckenschützen zurrrückpfeifen. Ihrrre Waffen dürrrfen Sie behalten, aberrr nurrr mit den Pfeilen, die berrreits eingelegt sind ... alles weiterrre errrfahrren Sie drrraußen“, wies van Helsing uns an.

 

„Xaver, Wilhelm und Heinrich, spürt ihr auch diese durchbohrenden Blicke hinter uns?“ Ohne sich umzudrehen, nickten sie mir zu, was von den drei Wolfsmenschen vor uns wohl als Zustimmung gewertet wurde. „Okay Jungs, es ist für den Moment wirklich besser wir machen, was sie sagen“. Ohne weitere Diskussionen begannen wir uns zu entkleiden. Die gierigen Blicke die auch van Helsing sabbernd auf unsere Geschlechtsteile warf, bereiteten mir Kopfschmerzen. Wir hatten ihm vertraut und mussten feststellen, dass er einer von ihnen ist. Wie hatte er es nur geschafft, uns so lange zu täuschen? Gab es etwas über die Anatomie der Werwölfe, dass wir noch nicht wussten? Dabei hatten wir uns doch so intensiv auf diesen Kampf vorbereitet.

‚Moment mal ... wieso trägt van Helsing Ehmerns Ring? Hat der etwa etwas mit seinem Sinneswandel zu tun, oder hatte er von Beginn an mit uns gespielt? ‘

„Kommt herrraus ‚meine‘ Kinderrr... es ist Zeit. Begleitet unserrre Ehrrrengäste nach drrraußen“, rief Rohrstock – Müller mit gierig leuchtenden Augen, während ihm der Sabber in langen Fäden die Lefze runter lief.

„Rohrstock – Müller ist ihr Leitwolf. Egal was gleich passiert, wir müssen versuchen uns auf ihn zu konzentrieren“. Dank Frau Spielberg wussten wir, dass wir nur den Leitwolf töten müssten, um das gesamte Rudel zu erlösen, ohne sie alle töten zu müssen. Sie würden sich in menschliche Wesen zurückverwandeln und schon nach kurzer Zeit nicht mehr erinnern können, was sie waren. Während mir die anderen ein Zeichen gaben, dass sie verstanden hatten, traten acht Welpen mit steifen Ruten aus dem Hintergrund. Jetzt hatten wir erstmalig den direkten Vergleich. Das Fell der Jungwerwölfe, war wie bei Hundewelpen auch plüschiger, als bei den drei älteren Vertretern und ihre Gemächte vergleichsweise weniger stark behaart, ihre Haut schimmerte noch leicht durch. Außerdem schienen ausschließlich blonde Jünglinge gewählt worden zu sein, dadurch erinnerten sie von der Färbung her an Golden Retriever. Sie hatten allerdings spitzere, stehende Ohren, als die in England und USA beliebte Hunderasse. Knurrend kamen sie auf uns zu, umringten uns und schoben uns Richtung Ausgang.

„LEGT DIE BÖGEN NIEDER“, rief ich unseren Freunden in den Büschen zu, bevor wir in die Mitte des Parks zu einer alten Eiche geführt wurden, an die wir uns mit dem Rücken zum Stamm stellen mussten. „Bindet sie fest... aberrr so, dass ihre Schussarrrme frrrei und die prrrächtigen Gemächte schön prrräsentierrrt sind“, befahl Müller zwo sabbernd. „Nun meine Herrren, wirrr werrrden Ihnen gleich noch die Augen verrrbinden. Damit es spannenderrr wirrrd, werrrden wirrr aus drrrei Arrrmbrrrüsten die Pfeile entferrrnen“, begann van Helsing mit gierigem Blick auf unsere steifen Penisse zu erklären.

„Vierrr meinerrr Kinderrr werrrden Ihnen gleich beweisen, was sie fürrr flinke Zungen und geschickte Lippen sie doch haben. Im Moment Ihrrres Orrrgasmusses, dürrrfen sie Ihrrre Arrrmbrüste abfeuerrrn. Schießt einerrr von Ihnen frrrüherrr, werrrden Ihnen meine Kinderrr die Hoden abbeißen ... bevorrr wirrr Sie genüsslich ausweiden. Gelingt es Ihnen den tödlichen Schuss abzugeben, sind alle frrrei. Wenn nicht ist IHRRR Schicksal ebenfalls besiegelt. Haben Sie die Rrregeln verrrstanden“, beendete Rohrstock – Müller die Erklärung des Ablaufes.

Wir nickten. Danach wurden uns zunächst die Armbrüste abgenommen und die Augen verbunden. Präpariert erhielten wir sie zurück und dann begann das große Mond anheulen. Dadurch zusätzlich bekamen wir nicht mit, dass vier Welpen mit tiefenden Zungen an uns herantraten und auf die Knie gingen. ‚Verflucht fühlt sich das gut an, wie sich die Zunge über meine Eichel schlängelt.‘ Xaver, Willi und Heinz ging es nicht anders. Stöhnend warfen wir wollüstig unsere Köpfe hin und her, als sich feuchte Lippen über unsere Pinte schoben. Unsere freien Hände mit den im Anschlag gehaltenen Armbrüsten begannen merklich zu zittern.

 

‚Konzentriert euch Jungs wir dürfen noch nicht schießen‘, schickte ich die Anweisung in die Runde. ‚Welche Armbrust ist, scharf und wo steht Rohrstock - Müller‘, sandte Xaver stöhnend, in die Richtung unserer Freunde, in den Büschen. ‚Deine und einen Meter vor dir. Ziele etwas mehr rechts und etwa drei Zentimeter höher‘, kam es aus den Büschen zurück. Die Welpen verstärkten ihre Saugbemühungen und unter lautem Stöhnen und Wolfsgeheul spritzten Heinrich und Wilhelm als erste ab und lösten ihre Armbrüste aus. Das Heulen um uns herum wurde immer lauter und intensiver. ‚Ich bin gleich so weit Xaaaaver. ‘ ‚Ich auch Leon mein Liebster. Verdammt zittern mir die Finger‘.

‚JAAAAAAAAA JEEEEEEEEEEETZT‘, laut aufstöhnend spritzte ich in den Rachen des gierig saugenden und schluckenden Welpen und löste meine Armbrust aus. Das Wolfsgeheul wurde immer ohrenbetäubender. Endlich verspritzte auch Xaver röchelnd seine Gaypirsäfte. Er drückte ab, zischend verließ der Pfeil die Armbrust raste in hoher Geschwindigkeit durch die Luft und traf Rohrstock – Müller mitten ins Herz. Der heulte ein letztes Mal überrascht auf. Dann war es totenstill um uns herum. Minutenlange stille umgab uns, dann erwachten die aus ihrem Schlafsaal getriebenen Schüler, um uns herum, langsam aus ihrer Schockstarre und heulten verzweifelt los.

Zeitgleich ließen wir unsere Armbrüste fallen und rissen uns die Augenbinden von den Gesichtern. Um uns herum lagen bewusstlose, splitternackte Jünglinge. Zwei unserer Bogenschützen kamen zu uns herüber gerannt und befreiten uns von den Fesseln. Dankbar umarmten wir sie, bevor Xaver, Heinrich, Wilhelm und ich uns erleichtert in die Arme fielen. „Du hattest Recht mit deiner Vermutung Leon. Rohrstock – Müller war ihr Leitwolf. Siehst du? Das gesamte Internatsrudel ist zerschlagen“, stellte Wilhelm fest und zeigte auf die nackte Leiche, in deren Nähe die bewusstlosen Müller zwo und van Helsing lagen.

„Guada Schuss Xaver.“ „Danke Schatz. So ähnlich hob i mol a Meisterschaft g’holt. Nur dos i da an Apfel von dera Birne oaner Schaufensterpuppen hob schiaßen müssen‘“, erklärte er erleichtert, bevor wir uns küssten. „Was machen wir mit van Helsing und Müller zwo“, fragte Heinrich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. „Nimm van Helsing einfach nur den verfluchten Ring ab unter dessen Bann er stand. Ich bin sicher, dass er mit dem Mord an David nichts zu tun hatte. Müller zwo hat gestanden. Verschnürt ihn als Päckchen und dann legen wir ihn mit einer anonymen Grußbotschaft vor ein Polizeirevier. Solange sperr ihn in den Keller“, ordnete ich an, bevor sich Wilhelm zu Wort meldete. „Welchen Ring Leon? Der Direx trägt keinen Ring“. Restlos verwirrt sahen wir uns an. Die spätere Nachfrage, ob einer der Schüler etwas gesehen oder bemerkt habe brachte uns auch nicht weiter, da sie immer noch unter den Nachwirkungen eines Schocks litten.

Der Ring war also zum zweiten Male wie vom Erdboden verschluckt. Auch hatte Müller zwo eindeutig ausgesagt, dass sie David zu viert getötet hatten. Somit müssten in Köln noch mindestens zwei Werwölfe unerkannt rumlaufen. „Was geht hier vor sich und warum bin ich nackt“, fragte der sichtlich verwirrte Schulleiter van Helsing, als er wenige Minuten später aus seiner Ohnmacht erwachte. Heinrich hatte sich mittlerweile um Müller zwei gekümmert, der geknebelt und verschnürt, im alten Karzer* vor sich hindämmerte. „Beruhigen Sie sich erstmal, wir erklären es Ihnen Morgen in Ruhe“, antwortete Wilhelm ruhig, bevor wir zusahen, dass sämtliche Schüler ruhig ins Internat und ihre Schlafsäle zurückkehrten.

*Das Internatsgebäude war in früheren Zeiten der alten Universität Köln angegliedert. Deshalb verfügte es über ein Universitätsgefängnis (Karzer).

Van Helsing reagierte mit tiefer Bestürzung darauf, dass er ein Werwolf gewesen war. Er blieb nur noch bis zum Beginn der Sommerferien im Internat, trat dann als Schulleiter zurück und übergab das Heft an einen jüngeren Kollegen, der die Geschicke der Lehranstalt mit Beginn des neuen Schuljahres lenken sollte. Wie besprochen lieferten wir unser Müller zwo Paket unerkannt vor dem nächsten Polizeirevier ab. Er wurde entmündigt, für verrückt erklärt und in eine Nervenheilanstalt verbracht. Zunächst wurde es wieder etwas ruhiger in unserem Leben. Doch wie lange würde es diesmal dauern? Der verfluchte Ring blieb verschwunden und mindestens zwei lebende Werwölfe trieben sich noch in Köln herum. Wir mussten also auch weiterhin auf der Hut sein ... besonders in Vollmondnächten.

 

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Fantasy / Historisch / Junge Männer

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