Mann für Mann
 
 
Jamie Kögler steht auf Jungs, besonders auf den neuen Referendar Kai Wesemann.
Junge Männer / Romantik / Sportler
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Kapitel 1 - Jamie Donnerstag 3.10.

1.1

Schon seit Wochen hängt eine Hitzeglocke über Deutschland und mit 35ºC ist es für Anfang Oktober ungewöhnlich heiß. Natürlich muss das Schulsportfest an so einem Tag stattfinden! Manchmal glaube ich, dass Sadomasochismus eine der Grundvoraussetzungen ist, um Lehrer werden zu dürfen.

 

Zusammen mit meinem besten Freund Felix sitze ich unter einem der wenigen Bäume, die auf dem Sportgelände unseres Gymnasiums stehen und ein wenig Schatten spenden. Ich lasse meinen Blick über das Gelände schweifen, über der Aschenbahn flimmert bereits die Luft und beim Weitsprung tummelt sich gerade eine Horde Mädchen aus der Parallelklasse. Meine Aufmerksamkeit gilt allerdings nicht den knappen Outfits meiner Klassenkameradinnen, sondern unserem neuen Referendar. Kai Wesemann ist ein fleischgewordener Traum. Schon an seinem ersten Tag hier ist er mir direkt aufgefallen, wie er auf dem Podium in der Aula stand, mit diesem wahnsinnig süßen Lächeln, den verwuschelten braunen Locken und seinem Dreitagebart ... Aber auch heute sieht er wieder umwerfend aus in seiner kurzen Hose mit den strammen Waden und festen Oberschenkeln. Oben drüber trägt er ein recht enges T-Shirt, unter dem sich seine Muskeln perfekt abzeichnen.

Mit seinem Aussehen stellt er das krasse Gegenteil zu mir dar. Im schwulen Vokabular würde ich wohl als Twink bezeichnen. Wasserstoffblonder Undercut, mit 1,75 einer der kleinsten in der Klasse, dünn und kaum Haare auf der Brust. Natürlich gehe ich mit Felix regelmäßig zum Sport. Entweder Pumpen im Fitnessstudio oder Schwimmen im hiesigen Schwimmbad. Während das Training bei Felix allerdings bereits erste Erfolge zeigt, sehe ich weiterhin sehr schmächtig aus.

Mein Blick geht zurück zu Herrn Wesemann. Gerade streckt er sich, dabei rutscht sein Shirt etwas nach oben und gibt den Blick auf den dünnen Streifen Haare unter seinem Bauchnabel frei. Dürfen Lehrer überhaupt so heiß sein? Denkt denn niemand an die hormongesteuerten 17-jährigen? Wie soll ich mich so auf die sportlichen Herausforderungen konzentrieren?

„Welche findest du heiß?“ Reißt Felix mich plötzlich aus meinen Gedanken.

‚Scheiße, erwischt!‘

„Ähm ... wie, wie kommst du darauf, dass ich ...?“, stottere ich.

„Ach komm schon, Jamie“, grinst er mich breit an, „du starrst seit fünf Minuten zur Weitsprunganlage. Jetzt raus mit der Sprache!“

‚Ich bin total scharf auf unseren heißen Referendar! Am liebsten würde ich ihn sofort in den Geräteschuppen zerren!‘

So oder so ähnlich würde ich wohl antworten, wenn ich kein ungeouteter Feigling wäre. Stattdessen entgegne ich mit zittriger Stimme: „Ich, ich weiß nicht. Sind doch alle total hot.“

‚Verleugne dich nur weiter selbst, du schwuler Schisser!‘

Felix mustert mich angestrengt von der Seite und für einen kurzen Augenblick sehe ich etwas in seinem Blick, das ich nicht so recht deuten kann. Zweifel? Enttäuschung? Gerade als er etwas erwidern will, höre ich die Stimme von Herrn Wesemann über den Sportplatz schallen.

„Klassen a, b und c kommen jetzt bitte zur Aschenbahn für den 100-Meter-Lauf, danach Weitwurf.“

Missmutig stehe ich auf und trotte hinter Felix zur Rennbahn. Eigentlich bin ich ziemlich froh über die Unterbrechung. In letzter Zeit macht Felix ständig solche Andeutungen oder fragt mich, ob ich nicht auf eines der Mädchen aus unserem Jahrgang stehen würde. Und immer wenn ich ausweichend antworte, sieht er mich mit diesem Blick an ... ahnt er vielleicht etwas? Eigentlich wollte ich mich schon so oft vor ihm outen. Aber immer, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, kneife ich doch wieder. Dabei sind wir schon seit dem Kindergarten beste Freunde und haben so viel zusammen durchgemacht. Wahrscheinlich habe ich genau deshalb Angst ihm zu sagen, dass ich schwul bin. Ich will einfach nicht, dass sich etwas zwischen uns verändert.

„Jamie? Bitte stell dich doch einmal zu deinen Klassenkameraden an den Start.“

Irritiert blinzle ich und gucke in zwei haselnussbraune Augen, die mich fixieren. Es ist Herr Wesemann, der mich da so intensiv beobachtet. Ein Schwall Hitze rast durch meinen Körper in meinen Kopf. Bestimmt sehe ich jetzt aus wie eine überreife Tomate! Schnell wende ich den Blick von ihm ab und stelle mich neben Felix vor den Startblock. Schon wieder fixieren mich zwei Augen, diesmal allerdings von Felix. Wieder dieser seltsame Ausdruck in seinem Gesicht, den ich nicht so recht deuten kann.

 

„Auf die Plätze ...“

‚Blick geradeaus!‘ Ich gehe in die Hocke, ein Fuß direkt am weißen Startstrich, den anderen hinten auf den Block.

„Fertig ...“

Ein letzter tiefer Atemzug!

„LOS!“

Meine Hände verlassen den Boden, während ich mich mit aller Kraft nach vorne abdrücke. Mit großen Schritten renne ich über die Aschenbahn. Neben mir, fast gleichauf, nehme ich meinen besten Freund wahr. Ein kurzer Blick nach links sagt mir, dass wir scheinbar die beiden ersten sind. Leider entgeht mir dadurch die kleine Unebenheit in der Bahn, wenige Meter vor dem Ziel. Mein rechter Fuß knickt um, Schmerzen schießen vom Sprunggelenk und den Sehnen nach oben. Unfähig mein Gleichgewicht zu halten fliege ich nach vorne und knalle hart mit der rechten Schulter auf den heißen Belag.

„FUCK!“ Höre ich mich selbst schreien. „Es tut so weh!“

Meine Sicht verschwimmt und ich spüre wie mir Tränen in die Augen schießen. Felix und Herr Wesemann sind sofort an meiner Seite.

„Scheiße, Alter, was ist passiert?“

„Ich bin umgeknickt!“, presse ich mühsam hervor.

„Wir müssen dich von der heißen Aschenbahn herunterkriegen“, höre ich unseren Referendar neben mir. „Hilf mir mal, Felix.“

Zusammen schaffen es die zwei irgendwie, mich von der Rennbahn unter einen Baum zu tragen. Während Felix neben mir sitzen bleibt, höre ich Herr Wesemann mit der 112 telefonieren. Er gibt den Rettungskräften alle wichtige Daten und blickt dabei immer wieder besorgt zu mir herüber.

„Jamie, es kommt gleich ein Krankenwagen. Wo hast du deinen Geldbeutel?“

Bevor ich etwas sagen kann, hat Felix schon für mich geantwortet: „Der ist in seiner Schultasche n der Umkleide.“

„Okay ... Felix, du kommst mit mir mit und holst seine Sachen. Ich informiere eben den Direktor und fahre dann mit mir ins Krankenhaus.“

Schon sind die beiden in Richtung Schulgebäude verschwunden. Neben den höllischen Schmerzen in meinem Fuß merke ich jetzt auch noch wie meine Schulter weh tut. Vorsichtig hebe ich den Arm und sehe mehrere Schürfwunden, die bis zur Schulter hinauf reichen. Langsam lege ich meinen Kopf nach hinten ins kühle Gras, schließe meine Augen und versuche mich mit ein paar einfachen Atemübungen zu beruhigen. Schließlich höre ich, wie mein bester Freund, unser Referendar sowie zwei Sanitäter neben mir stehen. Die zwei Herren in weißen T-Shirts und roten Hosen stellen mir einige Fragen, betasten meinen Fuß und den verletzten Arm. Schnell haben sie die Schürfwunden versorgt und mich auf meine Trage gepackt. Mit dieser werde ich durch den Hinterausgang der Schule in einen Krankenwagen getragen. Herr Wesemann schlüpft mit meiner Tasche nach vorne in die Fahrerkabine während die beiden Sanitäter neben mir Platz nehmen. Lediglich Felix bleibt vor dem Rettungswagen stehen.

„Melde dich, wenn du mehr weißt!“, ruft er mir noch hinterher, ehe die Hecktüren schwungvoll geschlossen werden.

1.2

Die Fahrt zum nächsten Krankenhaus dauert nicht lange. Etwa eine viertel Stunde später werde ich durch die weißen Gänge der örtlichen Klinik geschoben.

„Jamie Kögler, 17 Jahre alt. Er ist beim Schulsport auf der Tartanbahn umgeknickt und gestürzt. Das linke Sprunggelenk ist geschwollen. Außerdem hat er ein paar leichte Hautabschürfungen an den Armen. Zudem klagt der Patient über Schmerzen in der linken Schulter. Wir haben lediglich die Schürfwunden oberflächlich behandelt. Schmerzmittel wurden keine verabreicht.“

Im linken Augenwinkel sehe ich, dass Herr Wesemann ebenfalls neben der Liege herläuft. Er hat meine Tasche über die Schulter geworfen und sieht mich besorgt an. Neben einer offenen Tür bleiben wir stehen, ich werde auf ein Krankenbett verlegt und die beiden Sanitäter verabschieden sich von mir. An ihre Stelle tritt ein junger Pfleger, der mich in den offenen Raum schiebt und sofort damit beginnt, die Mullstreifen von meinen Wunden zu nehmen. Die offenen Stellen brennen, sodass ich scharf die Luft einziehe, was den Pfleger aber nicht weiter zu stören scheint. Quietschend öffnet sich hinter mir erneut die Tür, schwere Schritte bringen einen Mann Ende 50 neben mich. Er trägt einen weißen Kittel und ein Namensschild mit der Aufschrift Dr. Mann. Dr. Mann zieht ein Klemmbrett aus einer Halterung am Fußteil des Bettes und studiert es kurz.

 

„So Herr, ähm, Kögler. Darf ich dich Jamie nennen oder ist die Kögler lieber?“

„Jamie wäre mir lieber“, entgegne ich.

„Ok, Jamie. Wie ich hier lese, bist du beim Schulsport umgeknickt, gestürzt und hast dir einige Schürfwunden zugezogen. Kannst du dir das Shirt ausziehen? Dann kann Pfleger Anton schon mit der Versorgung der Wunden beginnen, während ich mir deinen Fuß ansehe.“

Behutsam richte ich mich auf und streife mir das teilweise zerrissene und blutige T-Shirt vom Körper. Pfleger Anton steht bereits mit einer Flasche klarer Flüssigkeit und einem weißen Wolltupfer neben mir. Er gibt etwas von dem scharf riechenden Desinfektionsmittel auf den Tupfer und behandelt damit vorsichtig die offenen Stellen.

„Sonstige Verletzungen an deinem Oberkörper scheinst du keine zu haben“, stellt Dr. Mann zufrieden fest, „dann wollen wir uns doch mal das Sprunggelenk ansehen.“

Noch während Dr. Mann ein Ultraschallgerät von der anderen Seite des Raumes holt, bemerke ich die Blicke von Herrn Wesemann. Neugierig betrachtet er meinen nackten Oberkörper, was mich, trotz der Schmerzen an meinem Fuß, irgendwie anmacht. Mit einem schiefen Lächeln begegne ich seinen wandernden Augen, die sich sofort von mir abwenden.

‚Wird der gerade ernsthaft rot?‘

Die nächsten Minuten verbringe ich damit, Herr Wesemann zu beobachten. Aus der Nähe sieht er in seinem Sportleroutfit noch viel heißer aus und irgendwie vergesse ich langsam die Schmerzen in meinem Fuß und Arm. Auch als Dr. Mann verkündet, dass ich wohl ein gerissenes Außenband hätte und ich zur Sicherheit noch geröntgt werden sollte, galt meine Aufmerksamkeit eher dem hübschen Referendar als dem Arzt. Das Röntgen dauert nicht lange und so liege ich eine Stunde nach Einlieferung auf dem Gang vor Schockraum 3 und warte auf die Ergebnisse. Mein Shirt habe ich noch nicht wiederbekommen, stattdessen liege ich unter einer leichten Decke, die Angesichts der Hitze draußen und auch auf den Krankenhausfluren immer noch zu warm ist.

„Hey, wie geht’s dir?“ Herr Wesemann steht wieder neben meinem Bett, in einer Hand eine Flasche Wasser und in der anderen einen dampfenden Becher Kaffee.

Er überreicht mir die Flasche stilles Mineralwasser, die ich hastig öffne und austrinke. Das kalte Wasser läuft meine Speiseröhre hinab. Ich fühle mich augenblicklich etwas besser.

„Momentan ganz gut.“ Tatsächlich fühle ich mich wirklich besser. Was wahrscheinlich auch den Schmerzmitteln zu verdanken ist, die über einen Tropf in meinen linken Arm geleitet werden.

„Aber wie kannst du bei diesen Temperaturen einen Kaffee trinken?“ Demonstrativ nehme ich die Decke und werfe sie nach unten zu meinen Füßen.

„Lehrer sind nun mal Koffeinsüchtig“, grinst Herr Wesemann mich an.

‚Oh Gott, dieses Lächeln. Wie kann man nur gleichzeitig so heiß und so cute sein?‘

„Bevor ich es vergesse“, Herr Wesemann überreicht mir meine Schultasche, „ich brauche noch eine Handynummer von deinen Eltern. Das Sekretariat hat versucht sie zu erreichen, aber bei euch Zuhause geht niemand ran und die hinterlegten Mobilnummern sind scheinbar nicht mehr aktuell.“

‚Kein Wunder, dass ihr da niemanden erreicht. Mam und Paps sind noch bis Sonntag in London.‘

Umständlich fingere ich mit meiner linken Hand mein Handy aus der Tasche, schalte es ein und gebe Herr Wesemann die Nummer meiner Mutter durch.

„Kein Netz“, murrt Herr Wesemann leise, „ich gehe eben raus und versuche deine Mutter zu erreichen.“

Kaum ist Herr Wesemann um die nächste Ecke verschwunden, zücke ich mein Handy erneut und tippe eine Nachricht an Felix.

Hey Alter, bin noch im Krankenhaus. Hab mir wohl ein Band im Sprunggelenk gerissen. Warte noch auf die Ergebnisse.

Und senden!

Das Handy lege ich wieder neben mich und schließe meine Augen. Fast augenblicklich driften meine Gedanken zurück zu der Situation im Behandlungszimmer. Herr Wesemanns Blick auf mir, wie er mich musterte und wie ertappt er sich gefühlt hatte.

Steht er auch auf Männer? Ist dieser heiße Kerl schwul? Auf der anderen Seite, was soll ein Mann Mitte zwanzig von einem 17-jährigen Lauch wollen? Ihm liegen die Männer, oder Frauen, sicherlich zu Füßen. Außerdem würde eine Affäre mit einem minderjährigen Schüler wahrscheinlich eine Kündigung für ihn bedeuten, auch wenn ich in zwei Tagen bereits 18 werde.

 

Brrrr Brrrr macht es in meiner Hose.

Neue Nachricht von „Felix Maus“ Scheiße Mann. Was machst du auch für Sachen? Der Direx hat das Sportfest abgesagt. Stattdessen haben wir jetzt Mathe :$

Lachend betrachte ich seine Nachricht. Vor meinem inneren Auge kann ich mir bildlich vorstellen, wie Felix mit hängendem Kopf im Unterricht sitzt und versucht, irgendwelche Formeln nach X und Y aufzulösen.

Die nächsten Minuten versuche ich weiterhin meine Gedanken bezüglich Herr Wesemann zu sortieren. Eher dieser, zusammen mit Dr. Mann, wieder neben meinem Bett steht. Ich habe Glück! Das Sprunggelenk ist nur angebrochen, was bedeutet, dass ich nicht unters Messer muss. Auch meiner Schulter geht es, bis auf eine Prellung, den Umständen entsprechend gut. Ich bekomme einen Verband um mein Sprunggelenk, dazu noch Krücken für die Fortbewegung.

„Jetzt warten wir nur noch auf deine Eltern. Dann können wir dich wieder entlassen.“

‚Shit!‘

„Meine Eltern sind bis Sonntag auf Geschäftsreise in England. Ich bin zurzeit alleine Zuhause. Kann ich meine Eltern nicht einfach eben anrufen?“

„Das ist ein Problem.“ Dr. Mann sieht mich ernst an. „Du bist mit dem Sprunggelenk und den Krücken nicht wirklich mobil und brauchst die nächsten Tage dringend Betreuung. Gibt es keine anderen Angehörigen oder Freunde, die sich um dich kümmern können?“

Na toll! Oma und Opa leben 800 km weiter nördlich und sonst habe ich hier keine Angehörigen. Wäre nur noch Felix, der fährt aber mit seinen Eltern über das verlängerte Wochenende nach Österreich zu Verwandten.

„Vielleicht kann ich ja helfen“, höre ich Herr Wesemanns Stimme. „Ich bin zwar nur Jamies Sportlehrer, aber mit Zustimmung seiner Eltern könnte ich die Betreuung für ihn übernehmen. Zumindest bis Sonntag.“

Irritiert sehe ich zu ihm. Möchte ich das? Vier Tage alleine mit dem neuen Referendar? Was wäre die Alternative? Die nächsten vier Tage in einem muffigen Vierbettzimmer zubringen. Das auch noch ohne Tablet.

‚Nein, danke!‘

„Das müssten Sie aber erst mit Jamies Eltern klären. Bevor ich keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten habe, kann ich ihren Schüler nicht gehen lassen.“

Herr Wesemann zückt sein Handy und verschwindet mit einem breiten Grinsen nach draußen, wo ich ihn wenige Sekunden später leise reden höre. Es dauert nicht lange, bis Herr Wesemann durch die große Schiebetür zurück in den Behandlungsraum schlüpft. Während er das Handy an Dr. Mann weitergibt, zeigt er mir einen nach oben gestreckten Daumen.

‚Yes!‘

1.3

Um 14 Uhr, etwa vier Stunden nach meinem Sportunfall, stehe ich zusammen mit Herrn Wesemann vor dem Mehrfamilienhaus, in dem er lebt. Nachdem meine Eltern ihr Okay für seine Idee gegeben hatten und ich meinen Arztbrief samt Medikamente in den Händen gehalten hatte, rief der Referendar uns ein Taxi. Schließlich stand sein Auto, genau wie mein Rad, noch auf dem Parkplatz vor der Schule. Anschließend verfrachtete er mich mitsamt unserer Taschen in seinen Wagen und fuhr hier her.

Jetzt beobachte ich ihn im Rückspiegel dabei, wie er einen kleinen Koffer in den Kofferraum seines alten blauen Polos lädt. Herr Wesemann hat sein Sportlerdress gegen Alltagsklamotten getauscht. Weißes oversized Shirt und kurze Jogginghose. Seine Oberarmmuskulatur spannt sich unter dem Gewicht des Koffers an und auch wenn ich unter dem Shirt nicht viel erkennen kann, erwische ich mich erneut dabei, ihn mir ohne diese störenden Stofffetzen vorzustellen.

‚Vielleicht bekomme ich dazu am Wochenende ja Gelegenheit ...‘

Erst als er die Heckklappe mit Schwung zu wirft, kann ich mich von den Gedanken an seinen trainierten Oberkörper und was er damit alles anstellen kann lösen. Gespannt warte ich darauf, dass wir losfahren. Herr Wesemann allerdings macht gar keine Anstalten den Motor zu starten, also drehe ich meinen Kopf in seine Richtung und erstarre. Ich blicke direkt in seine braunen Augen. Herr Wesemann lacht und ich bemerke zum ersten Mal seine zarten Grübchen am Mundwinkel. In diesem Moment sieht er einfach perfekt aus und ich merke wie mein Herz anfängt schneller zu schlagen.

‚Gott, wie gerne würde ich dich jetzt küssen, dabei meine Hand in deine braunen Locken legen ...‘

Stattdessen frage ich ihn: „Was ist so lustig?“

„Ich weiß nicht“, kichert er, „aber ich bräuchte wohl deine Adresse. Oder willst du bei mir schlafen?“

Verlockendes Angebot! Ich nenne ihm trotzdem meine Adresse, die Herr Wesemann in die Navigationsapp auf seinem Handy eingibt. Die Fahrt über starre ich die meiste Zeit aus dem Fenster. Zum einen um meine Latte wieder loszuwerden und zum anderen um meine kreisenden Gedanken zu sortieren.

‚War das mit der Betreuung wirklich eine gute Idee? Vier Tage mit so einem sexy Kerl, nur wir zwei und sonst niemand. Er wird mir helfen müssen, nicht nur beim Kochen, sondern auch beim umziehen oder duschen. Was, wenn ich meine Hormone nicht unter Kontrolle kriege und Kai etwas bemerkt? Selbst wenn er schwul ist, wird er sich kaum auf eine Affäre mit mir einlassen. Schließlich bin ich sein Schüler und, zumindest jetzt noch, minderjährig. Vielleicht wäre es besser gewesen, im Krankenhaus zu bleiben. Da gibt es zumindest keine heißen Referendare.‘

„Wir sind da.“

Verwirrt blinzle ich durch die Frontscheibe und erkenne das Haus meiner Eltern. Herr Wesemann steigt aus und trägt zunächst das Gepäck an die Haustür, bevor er mir aus dem Auto hilft und die Krücken überreicht. Mühsam humple ich auf einem Bein zur Haustür.

„Hast du deinen Schlüssel in der Tasche?“

Ich nicke. „In der linken Seitentasche.“

Kai hat den Schlüssel schnell gefunden und öffnet die Haustür. Zusammen betreten wir mein elterliches Wohnhaus, wo ich ihn bis ins Wohnzimmer lotse. Hier kann er erst mal die Taschen und seinen Koffer abstellen, während ich mich auf das große schwarze Sofa fallen lasse.

„Ich schätze Sie können die paar Tage im Gästezimmer im 1. Stock pennen“, sage ich zu Herrn Wesemann und deute nach oben. „Da gibt es auch ein separates Badezimmer.“

„Zuerst mal würde ich dir gerne das du anbieten. Ich bin zwar dein Lehrer, aber wenn wir schon das Wochenende zusammen verbringen, sollten wir uns doch einfach duzen. Außerdem bin ich ja ‚nur‘ acht Jahre älter als du. Also, ich bin Kai.“

„Gefällt mir“, grinse ich, „Kai kommt deutlich leichter über die Lippen als ‚Herr Wesemann‘. Ich bin übrigens Jamie.“ Dabei strecke ich ihm lachend meine Hand entgegen.

Schmunzelnd greift Kai nach meiner Hand und sagt: „Schön dich kennenzulernen, Jamie.“

‚Das kann ja lustig werden!‘

 

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